Der vierte und fünfte Fastensonntag stehen in den Kirchen der Pfarre Altsimmering ganz im Zeichen des neuen Buches von Enzo und Elisabeth Caruso. In den Gottesdiensten übernehmen die beiden Missionare die Predigt und erzählen über ihre Arbeit und das Buch, das sie auf Initiative von Pater Karl Wallner, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke, geschrieben haben.
Begonnen hatte alles im Jahr 1990, als Enzo und Elisabeth Caruso, beide Krankenpfleger in Wien, in Pension gingen. "Sofort packen sie alles zusammen und folgen einem Ruf, den sie schon lange gespürt hatten: Sie gehen nach Afrika zu den Ärmsten der Armen. 15 Jahre lang wirken sie in Lepradörfern und Missionsstationen, drei Jahre in Benin und zwölf in Madagaskar", liest sich als Beschreibung und Vorgeschichte zum Buch auf der Website von Missio.
In ihrer Predigt am Sonntag, 14. März 2021, in St. Laurez und am 21. März in St. Josef auf der Haide betonen die beiden bescheidenen Menschen, dass es ihnen wohl bewusst sei, dass, "wenn in dieser Zeit unserer Tätigkeit dort den armen Menschen in diesen Ländern geholfen wurde, so vor allem durch die Mithilfe der Heimat Pfarren: Altsimmering, Altmannsdorf und Bramberg, sowie die großzügigen Spenden vieler Freunde".
Wichtig sei Elisabeth und Enzo Caruso an dem neuen Buch, dass die Überzeugung gestärkt werde, "dass man gemeinsam viel bewirken kann und um die Not dieser unpriviligierten Völker zu lindern und dadurch für mehr Gerechtigkeit auf diesem Planeten beigetragen wird. Besonders aber lag es uns am Herzen den Menschen in Europa von den tiefen menschlichen Werten zu berichten, denen wir bei den sogenannten 'primitiven' Völker dort begegnet sind". Diese Werte seien leider in der zivilisierten Gesellschaft oft verloren gegangen.
In dem Buch schildern die beiden Missionare schlicht und einfach ihren Einsatz. Eigentlich war dieser aber höchst atemberaubend abenteuerlich. Besondere Szenen dieser 15 Jahre gaben dem Buch auch den Namen: Etwa wenn Enzo die faulen Gliedmaßen von Leprakranken verbindet und durch Flüsse voller Krokodile schwimmen muss, wenn Elisabeth in Hütten neben fiebernden Kindern die Nächte durchwacht und beide das armselige Leben der Madagassen teilen, so erzählen sie es als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Einmal infiziert sich Enzo sogar selbst mit Lepra…
Die Bilder in dem Buch zeigen den LeserInnen eine andere Welt: arm und hilfsbedürftig. Und doch ist es die Welt unserer Zeit. Enzo und Elisabeth Caruso haben für Menschen gelebt und gearbeitet, von denen wir hier in Europa am liebsten gar nichts wissen wollen. Warum tut man so etwas? Die Antwort geben die beiden ohne jedes frömmlerische Pathos, nüchtern und klar: Weil wir in den Kranken Jesus sehen und weil wir ihm dienen wollen.
Am Schluss der kurzen Predigt sagen Elisabeth und Enzo Carus "allen, die uns in diesen Jahren bei der Arbeit in Madagaskar unterstützt haben sei ein herzliches 'Vergelts Gott'. Besonderes der Pfarre Altsimmering für die großzügige Unterstützung des Werkes VOZAMA (rettet das madagassische Kind) das sich in den weitentlegenen Dörfern auf dem Land des Gebietes Fianarantsoa und Ambositra in Vorschulen und Alphabetisierung bis zu 11.000 Kindern kümmert und das schon durch fast 20 Jahre".
Enzo und Elisabeth Caruso, Lepra, Ahnenglaube und Krokodile. Unsere Mission für Jesus in Afrika. Mit einem Vorwort von Pater Karl Wallner. Mit einem Beitrag von Marie Czernin, Edition Missio: Be+Be-Verlag: Heiligenkreuz 2021 (ISBN 978-3-903602-16-8), 217 Seiten, Euro 16,90.
Bestellmöglichkeit bei Missio.at oder in der Kirche nach den Gottesdiensten bei Werner Mery.