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Weltmissions-Sonntag 2022 in Altsimmering
© Bernhard Wieczorek

"Am heutigen Weltmissionssonntag wollen wir besonders für Kinder im Kongo beten und spenden, die mit bloßen Händen in Minen nach Kobalt schürfen, um nicht zu verhungern. Dieses Kobalt brauchen wir in Europa für unsere Elektroautos, Handys und Laptop", so Pfarrer Christian Maresch in seiner Einleitung zu den Gemeindemessen am Sonntag, 23. Oktober 2022 in der Pfarre Altsimmering.

Pfarrer Christian Maresch feierte am Weltmissionssonntag beide altsimmeringer Sonntagsgottesdienste mit der Gemeinde, um 9.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Laurenz und um 10.00 Uhr in der Filialkirche St. Josef auf der Haide.

Singkreismesse in St. Laurenz
© Bernhard Wieczorek
Renate Stingl (Mitte) und der von ihr geleitete Singkreis gestaltete die Messe zum Weltmissionssonntag musikalisch.

Der Gottesdienst, dem Pfarrer Maresch vorstand, wurde vom Singkreis unter der Leitung von Renate Stingl musikalisch gestaltet. "Der Singkreis hat etwa 15 bis 20 regelmäßige Teilnehmer. Wir versuchen, etwa einmal pro Monat eine rhythmische Messe in St. Laurenz zu spielen", so die langjährige Leiterin dieses Chors. "Bei solchen Singkreis-Messen stelle ich die Lieder zusammen und mein Mann Günther schreibt die Texte für Kyrie und Fürbitten."

Glaubenszeugnis von Jana Roschitz

Anstelle der Predigt legte Jana Roschitz, Novizin der Hausgemeinschaft der Schwestern von der Schmerzhaften Mutter (Kloster Simmering), ein Glaubenszeugnis ab. Sie ging darin auf das im Tagesevangelium enthaltene Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner ein: "Der Pharisäer macht seine Taten groß, er sagt: Ich habe das und das gemacht. So kommen wir schnell in das Vergleichen hinein: Ich bin was Besseres als dieser Zöllner da hinten. Der Pharisäer prahlt mit dem, was er getan hat, mit seinem Geld, mit seinen Talenten. Er ist damit hochmütig. Der Zöllner macht das Gegenteil, er betet: Gott sei mir Sünder gnädig – und ist damit demütig. Demut heißt für mich: Mit meinem Besitz, mit meinen Fähigkeiten und Talenten nicht prahlen, mich nicht mit anderen vergleichen. Im Wort ‚Demut‘ steckt auch der ‚Mut zum Dienen‘ drin, insgesamt also: meine Fähigkeiten zum Guten einsetzen und das nicht an die große Glocke hängen.

Evangelium fordert heraus

In der Filialkirche St. Josef auf der Haide predigte Pfarrer Christian Maresch und interpretierte das Evangelium vom frommen Pharisäer und dem schuldbewussten Zöllner als Mahnung: "Ich warne davor, diese Erzählung schnell abzutun, weil wir ja klar wissen, auf welcher Seite der Zuhörer steht. Dieser Text fordert uns als Kirche heraus", so Pfarrer Maresch. "An uns als Kirche richtet sich die Frage, ob wir für Gott Raum schaffen, wie es unser Auftrag ist. Lassen wir Gott groß sein? Oder machen wir uns selber groß durch selbstgerechtes Auftreten und unseren Absolutheitsanspruch?", fand Pfarrer Maresch mahnende Worte. Und konkret an die eigene Pfarre gerichtet, fragte Pfarrer Maresch, ob "wir eine hörende Kirche in unserer Pfarre" sind. Als Kirche seien wir berufen Zeugen für Christus zu sein. "Wir sind aber nicht Pharisäer oder Zöllner in Reinkultur, sondern müssen uns ehrlich fragen, wie viel von dem einen und dem anderen steckt in mir", so Pfarrer Maresch. Als Kirche in der Welt und in Österreich stehe man derzeit in einer Zeit der Entscheidung, "in einer Zeit der Klärung unseres Gottesglaubens und unserer persönlichen Lebenshaltung. Jesus fordert uns an diesem Sonntag mit seinem Gleichnis heraus. Nehmen wir diese Herausforderung an!", rief Pfarrer Maresch seine Gemeinde auf.

Anschließend wurden auch in St. Josef die Fairtrade-Pralinen und Chips vom Pastoralassistenten Diakon Thomas Schmid und Benjamin Niemeck bis auf das letzte Sackerl verkauft.

(bw/gr)






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