Etwa eine Stunde, nachdem weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtina gestiegen war, trat Kardinal-Protodiakon Jean-Louis Tauran an die Mittelloggia des Petersdoms und verkündete die erfolgreiche Wahl und den Namen des neuen Papstes. Wörtlich sagte er: "Annuntio vobis gaudium magnum: Habemus Papam." Auf Deutsch: "Ich verkündige euch große Freude: Wir haben einen Papst! Den herausragendsten und hochwürdigsten Herrn, Herrn Georgium Marium, der eiligen Römischen Kirche Kardinal Bergoglio, welcher sich den Namen Franziskus gegeben hat."
Etwa 15 Minuten später sollte der neue Papst selbst an die Mittelloggia treten, um die Gläubigen zu begrüßen und seinen ersten feierlichen Segen "Urbi et orbi" zu spenden. Zuvor war vorgesehen, dass er in der Paulinischen Kapelle alleine vor dem Tabernakel betet.
Nach der Auszählung der Stimmzettel des fünften Wahlgangs hatte Kardinal-Bischof Giovanni Battista Re den Gewählten gefragt, ob er die Wahl annehme und welchen Papstnamen er sich wähle. Danach bat der dienstjüngste Kardinaldiakon den Zeremonienmeister Msgr. Guido Marini in die Sixtinische Kapelle hinein, der als Notar ein offizielles Schriftstück über die Annahme der Wahl durch den neuen Papst und den von ihm angenommenen Namen anfertigte.
Unterdessen wurden gemäß der Wahlordnung die Stimmzettel und alle Notizen des Konklaves verbrannt. Der Neugewählte begab sich in die Sakristei der Sixtina, auch "Raum der Tränen" genannt, und legte eines der drei in verschiedenen Größen bereitliegenden Papstgewänder an. Danach traten die wahlberechtigten Kardinäle in ihrer protokollarischen Reihenfolge vor den neu gewählten Papst und leisteten das Gehorsamsversprechen.