"Wir sind in den letzten Jahren zusammengewachsen", erklärt Dechant Christian Maresch den Fortschritt des Strukturprozesses in Simmering, "aber wir brauchen mehr Zeit! Das ist eine wichtige Erkenntnis aus den Arbeitskreisen. Bisher haben wir nur an der Oberfläche gekratzt." Die heutigen Pfarren sollen innerhalb der "Pfarre Neu" als Filialgemeinden gelten. "Der Weg zur 'Pfarre Neu' darf sich nicht nur durch strukturelle Veränderungen und das Bündeln von Ressourcen zeigen. Die Neuformierung der Kirche im Dekanat muss auch eine geistliche Erneuerung mit sich bringen", erklärt Schwester Gudrun Schellner SSM. Sie begleitet das Vorbereitungsteam und moderierte über weite Strecken die drei Vollversammlungen.
Der Arbeitskreis "Caritas" bemerkte, dass bereits pfarrübergreifende Aktivitäten durchgeführt werden, wie etwa das LEO-Projekt. Es könnte überlegt werden in jeder Pfarre einen Arbeitsschwerpunkt zu behandeln.
Die Ökonomiegruppe spricht sich für eine Großpfarre im Rahmen des heutigen Dekanates Simmering aus. Der Pfarrer wäre Chef dieser Einheit und würde von einem/einer wirtschaftlichen und einem/einer pastoralen LeiterIn unterstützt.
Der Arbeitskreis Verkündigung spricht sich für eine Intensivierung der Zusammenarbeit bei der Dekanatswallfahrt aus. Die Abhaltung von Katechesen und Glaubensgesprächen als Angebot für das gesamte Dekanat könnte ein weiterer Schritt des Zusammenwachsens sein.
Die Liturgiegruppe startet mit Anfang 2016 die ersten pfarrübergreifenden Projekte. Regelmäßiges gemeinsames Gebet soll Inspiration für das Miteinander im Dekanat bringen.
Die Gruppe Pastoral fasst die Vorschläge zusammen und präsentiert konkrete Zusammenlegungsvorschläge anhand der gegenwärtigen Kooperationen zwischen den Pfarren. Die zwei "Pfarren Neu" wären Verbände aus Kaiserebersdorf, St. Klemens und St. Benedikt bzw. Alt- und Neusimmering zusammen mit den Pfarren Hasenleiten und St. Lukas. So würden die gegenwärtig sieben Pfarren in Simmering zu zwei "neuen Pfarren" ummodelliert.
Im Laufe der dritten Dekanatsvollversammlung wurden von den 85 Teilnehmern auch kritische Anfragen gestellt. Es wurde etwa die geringe aktive Teilnahme der Priester an den Prozessen in den Arbeitsgruppen beklagt. Kritisch wurde auch der schwindende Mitarbeiterstock der Hauptamtlichen betrachtet. Die Befürchtung wurde ausgesprochen, dass wenige Hauptamtliche Mitarbeiter mit neuen Riesenpfarren überfordert sein könnten.
Unsicherheit besteht auch im Zusammenhang mit der Eucharistiefeiern: Wo wird am Sonntag gefeiert? Sind die Distanzen zum Feierort für alle leicht zu bewältigen? Wird es am Sonntag auch gelegentlich Wortgottesfeiern geben? All die Anfragen wurden gesammelt und dem Bericht, den Dechant Christian Maresch zunächst den Pfarrgemeinderäten der Dekanatspfarren übermittelt, beigelegt. Der Endbericht wird bei den Sitzungen der Pfarrgemeinderäten kommentiert. Im Anschluss wird der kommentierte Bericht an das Team von Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn weiter gereicht.
Anfang 2015 sollen dann weitere Impulse der Diözesanleitung an die Pfarren ergehen. Die Arbeitskreise in Simmering bleiben aktiv und haben bereits weitere Treffen vereinbart. Der Prozess der Neustrukturierung hat Dynamik entwickelt und die Katholiken des Dekanats aktiviert, die Gestaltung einer gemeinsamen, für die Menschen heilsamen Kirche umzusetzen.
Bilder zur dritten Dekanatsvollversammlung finden Sie hier.