Dechant Christian Maresch und sein Team im diözesanen Entwicklungsprozess waren zwei Sonntage im Dekanat Simmering unterwegs, um über den Entwicklungsprozess in der Erzdiözese Wien und die bisher geleistete Arbeit in Simmering zu informieren. 70 Frauen und Männer waren der Einladung zum Informationstreffen am Sonntag, 17. Mai 2015, nach St. Josef gefolgt und hörten sich die Informationen und Argumente an. Erschrockene Blicke erhielt Pfarrer Maresch, als er berichtete, dass in Simmering nur mehr etwa 30 Prozent Katholiken leben.
"Es geht in der nächsten Zeit darum, verstärkt und pfarrübergreifend zusammenzuarbeiten", so der Dechant. Dazu gehöre es auch, aufeinander zuzugehen, wie es in den fünf Arbeitskreisen, die im letzten Jahr gute Arbeit geleistet hatten, geschehen sei. Letztlich sei das Ziel größere Einheiten zu schaffen, die die Administration der Kirche erleichtern sollen. "Zwei Vorschläge sind dem Erzbischof gemacht worden. Simmering als eine einzige Pfarre zu gestalten oder zwei Pfarren. So werden wir jetzt einmal in Entwicklungsräumen arbeiten und Wege zueinander und miteinander suchen", erklärt Christian Maresch. Persönlich halte er eine einzige Pfarre in Simmering für eine sehr große Einheit, die vielleicht zu groß sei: "Wir reden von etwa 30.000 Katholiken. Das ist schon eine sehr große Einheit." Da erscheine ihm die vorgeschlagene Aufteilung von Altsimmering, Neusimmering, Hasenleiten und St. Lukas als eine Pfarre und Kaiserebersdorf, St. Klemens und St. Benedikt als die zweite Pfarre sinnvoller. Großes Ziel der Zusammenlegung seien finanzielle Einsparungen und eine bessere personelle Ressourcenaufteilung.
Bereits im Gottesdienst in St. Josef hatte Pfarrer Maresch auf das Thema des Miteinanders im Leben hingewiesen. "Wir beten in den Tagen vor Pfingsten in besonderer Weise um das Kommen des Heiligen Geistes. Stimmen wir auch in dieses Bittgebet mit ein und bitten wir darum dass der Geist uns erfüllt und uns Klarheit Ermutigung und Kraft schenkt für unser alltägliches Leben." Und Maresch betonte das Geschenk Gottes für uns: "Wir feiern nächste Woche Pfingsten: Gott hat uns seinen Geist als Beistand versprochen, wir sind nicht alleine, Gott geht mit uns durch das Leben und ist an unserer Seite." Das sei wichtig, denn der Strukturprozess sei auch ein geistlicher Erneuerungsvorgang in der Kirche der Erzdiözese Wien.
Start der konkreten Zusammenarbeit ist am 1. Adventsonntag 2015. Zunächst werde in zwei Entwicklungsräumen gearbeitet. "Diese beiden Bereiche sind aber in den nächsten vier Jahren noch veränderbar, denn es kann sein, dass sich manche Kooperationen als nicht sinnvoll zeigen, dann müssen wir neue Lösungen suchen", so Maresch. Als Ziel sei von Bischofsvikar Dariusz Schutzki festgelegt, dass 2019 die neuen Pfarren in Simmering errichtet werden und 2022 dann in diesen neuen Pfarren die Seelsorge steht. "Bis dahin sind wir aber nicht untätig, denn die Pfarren in den Entwicklungsräumen werden weiter wie bisher arbeiten und Wege zueinander suchen", betont Maresch.
Dass Zusammenarbeit gut funktionieren kann, zeigen Kaiserebersdorf und Altsimmering sowie St. Benedikt bei der Langen Nacht der Kirchen am 29. Mai. In St. Laurenz - Altsimmering (Kobelgasse) findet das gemeinsame Programm von 17.00 - 00.00 Uhr statt. Gemeinsamer Höhepunkt der Zusammenarbeit ist von 22:00 - 23:00 Uhr “Sing to the glory of God”. Um die Zusammenarbeit in den Entwicklungsräumen unseres Dekanates zu üben, haben wir begonnen, miteinander zu singen! Überzeugt Euch selbst von unserer Zusammenarbeit... "Gemeinsam zu musizieren ist eine der besten Möglichkeiten die Kooperationen zu üben", so die Initiatorin dieses Programmpunktes, Veronika Fischer.