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Was für einen Christen im Leben wichtig ist
© Georg Radlmair

Eigentlich ein normaler Sommersonntag. In St. Josef feierten Christine und Philipp Kavallar in der Sonntagsmesse ihre Silberhochzeit. In der Predigt ging Pfarrer Maresch, ausgehend von diesem Fest, der Frage nach, was für einen Christen wirklich wichtig ist.

"Es ist ein ganz normaler Sommersonntag", so begann Pfarrer Christian Maresch am Sonntag, 17. Juli 2016, seine Predigt. Und doch sei es ein wichtiger Sonntag, denn das Evangelium bringe ein wesentliches Thema für uns Christen mit der bekannten Geschichte von Martha und Maria zur Sprache: "Was ist wichtig im Leben eines Christen?"

Ausgehend von der biblischen Situation im Evangelium von Maria und Martha (Lk 10, 38-42) kam Pfarrer Maresch auch auf das Heute zu sprechen. "Damals war es ganz normal, dass ein Gesetzeslehrer einen Hausbesuch gemacht hat und dabei ein Glaubensgespäch geführt hat, dabei war es selbstverständlich, dass diese frommen Männer gut bewirtet wurden. Auch heute ist das immer noch so. In diesem Fall hat Maria das Gespräch über den Glauben mit Jesus gesucht, Martha hat die Bewirtung übernommen. Besonders ist, dass hier eine Frau mit einem Gesetzlehrer das Gespräch führt. Da ist einmalig, weil Frauen so etwas damals nicht getan haben, aber Jesus war ja immer für Überraschungen gut", so der Simmeringer Pfarrer.

Hören auf das, was Jesus sagt
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Übertriebene Aktivität überhört letztlich den Ruf Gottes, so Pfarrer Maresch.

Bereits dieser Umstand stimmt den Altsimmeringer Priester im Blick auf die heutige Rolle der Frau in der Kirche nachdenklich, denn "in unseren Pfarrgemeinden wirken Frauen nicht nur als Hörerinnen der biblischen Botschaft, sonder auch als Prophetinnen und Verkünderinnen des Glaubens. Das ist heute in vielen Pfarren ganz selbstverständlich und schon in der Urkirche wurden Männer wie auch Frauen mit den Ehrentitel Apostel bezeichnet", so Pfarrer Maresch. Die Kritik von Martha, die in der Küche arbeitet und kein Verständnis dafür hat, dass ihre Schwester ein Glaubensgespräch führt und die Antwort Jesu zeigen aber worauf es wirklich ankommt: "Menschen, die mit Jesus Gemeinschaft haben wollen, wollen auf das hören, was er im Namen Gottes sagt, das ist ganz entscheidend", betont Pfarrer Maresch.

Der Zusammenhang von guten Werken und Spenden, mit dem Hören auf Gottes Wort, werde aber besonders deutlich im Zusammenhang mit dem Evangelium des vergangenen Sonntags, dem Gleichnis vom barmherzige Samariter. "Heute lobt Jesus das Verhalten von Maria, die sich dem Gespräch über den Glauben widmet und gleichzeitig zeigt es auch, dass Menschen in Not nicht zuerst ein gutes frommes Wort brauchen, sondern konkrete Hilfe", predigt Pfarrer Christian Maresch.

Verständnis für beides: Hören und Handeln

Ein Beispiel aus der heutigen Zeit sei für diesen Zusammenhang von konkreter Hilfe und dem Glauben Mutter Theresa von Kalkutta: "Sie hat sich immer wieder in die Stille zurückgezogen, um auf die Botschaft des Evangeliums zu hören und sie hat daraus Kraft geschöpft, um sich um die Menschen am Rande der Gesellschaft zu kümmern." Das heutige Evangelium zeige deutlich: "Jesus kritisiert Martha nicht wegen ihres gastfreundlichen Tuns, sondern die Worte Jesu an Martha sind eine Warnung vor falsch übertriebener Aktivität, die letztlich den Ruf Gottes überhört. In unserer Zeit ist diese Gefahr sich in den Aktivismus zu verstricken auch in unseren Pfarren sehr groß, genau davor will Jesus warnen", so Pfarrer Marsch. Heute sei es besonders wichtig, sich Zeit zu nehmen für Gespräche über den Glauben, Zeit für das Gebet, Zeit für geistliche Übungen und daraus Kraft zu schöpfen.

"Maria hat das richtige gewählt, auch Martha hat nichts schlecht gemacht. Jesus wollte in ihr nur Verständnis für das wecken, was ihre Schwester getan hat. Beides gehört zusammen: Hören auf Gott und den Notleidenden helfen wo es notwendig. Das und nur das ist wahres Christsein in der Nachfolge Jesu", so Pfarrer Maresch.





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