Mit Fröhlichkeit und Tränen ging der Abend des Samstags, 18. November 2017, in der Pfarre Altsimmering zu Ende. Es war Zeit für Diakon Thomas Schmid, IVL genannt, Abschied zu nehmen. Mit November hat er seinen Lebensmittelpunkt nach Randegg in Niederösterreich verlegt: "Mir fällt es nicht leicht, denn Altsimmering ist mir Heimat geworden, aber jetzt braucht mich meine Mutter. Darum sage ich auch 'Auf Wiedersehen!'". So verabschiedete sich der "große bärtige, pechschwarz gekleidete und stämmig gebaute Mann mit gegelten Haaren", wie Thomas Schmid von Julia Scharler, der Jugendlandleiterin, beschrieben wurde. Ihre Rede am Ende des Gottesdienstes war von vielen Tränen begleitet, denn Thomas Schmid hatte mehr als 25 Jahre lang das Jugendland begleitet und mitgeprägt.
Die Festpredigt an diesem Samstagabend in der vollen Pfarrkirche von Altsimmering, hielt Pfarrer Christian Maresch. Tenor der Predigt war, dass die Pfarre Diakon Thomas Schmid "wie es der Kardinal im Dekret geschrieben hat, nur verborgt hat, also nur ausgeliehen, deshalb ist das 'Auf Wiedersehen' wörtlich zu verstehen, denn wir freuen uns heute schon auf ein fröhliches Wiedersehen in unserer Pfarre", so Pfarrer Christian Maresch.
Ausgehend vom Sonntagsevangelium charakterisierte der Pfarrer den scheidenden Diakon Thomas, als Menschen, der "eine ganze Fülle von Eigenschaften hat. Das möchte ich hier an dieser Stelle auch ganz ehrlich sagen. Gerne denke ich an die Zeit zurück, als ich 1994 als 31jähriger Kaplan nach Altsimmering kam. Ja, damals kam ich also ins Jugendland, so lautet der Aufrag des damaligen Pfarrers Franz Merschl und war plötzlich mitten in der wilden Simmeringer Jugend", schilderte Maresch das Kennenlernen. Damals sei ihm eine Person sofort aufgefallen, eben IVL, "weil du eine gewissen Ruhe ausgestrahlt hast und weil du auch ein sehr geistlicher Mensch warst, was in in den folgenden Jahre an dir besonders geschätzt habe für dich war und ist Jesus immer im Zentrum deines Lebens gewesen. Für dich gab es Jugendarbeit immer nur in Verbindung mit dem christlichen Glauben." Vieles habe Pfarrer Maresch mit dem jetzigen Diakon erlebt, der Pfarrball, das Schilager, die Firmarbeit und besonders aufgefallen sei ihm dabei das "besondere Talent, wenn es darum geht, junge Menschen geistlich zu begleiten. Bis heute verbinden dich viele Freundschaften mit ehemaligen Jugendlichen", so Pfarrer Maresch.
"Gott hat uns allen Talente und Fähigkeiten geschenkt, das Evangelium zeigt uns deutlich wie wir Menschen damit umgehen können und es auch tun. Dabei lädt uns Jesus ein, dass wir uns an unseren Talenten erfreuen, egal ob wir viele oder nur wenige haben. Aber es gibt keinen Menschen, der keine Talente oder Fähigkeiten hat, wir müssen dabei immer wieder in uns hinein hören und diese Talente in uns selber entdecken", brauchte der Altsimmeringer Pfarrer die Gedanken wieder zum Evangelium zurück.
Am Schluss des Festgottesdienstes, der von der Kirchenband unter Leitung von Stephan Anh Tran begleitet wurde, bedankte sich die stellvertretende Pfarrgemeinderatsvorsitzende, Friedl Schnell, bei Diakon Thomas: "Es ist viel von dir da! Viel Engagement und Loyalität, Idealismus und Einsatzfreude, Glaubenszeugnis und auch viel von dir selbst! Für all das danken wir dir heute und wünschen uns ein Wiedersehen und dir Gottes Segen." Auch der Mariazeller Prozessionsverein in Simmering wünschte Thomas Schmid "Gottes Segen" und Obmann Johann Kasehs versicherte Thomas Schmid des Gebetes um die Fürsprache der Gottesmutter Maria und überreichte ein Geschenk des Vereins. Und Julia Scharler, Jugendlandleiterin von Altsimmering, las eine Rede von Julia und Daniel vor, begleitet von vielen Abschiedstränen mit dem Titel "Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich still und leise", mit der sich die Jugendlichen von "einem großen Vorbild und einem feinfühligen, hilfsbereiten und gescheiten Firmbegleiter und Freund" verabschiedeten.
Den Schlusspunkt setzt Thomas Schmid selber: "Ihr erlebt mich heute ungewohnt, nämlich sprachlos. Danke für die vielen lieben Worte und die wirklich gelungene Überraschung mit so einem Festgottesdienst. Ich werde meine Heimat Altsimmering vermissen, aber ich bleibe euch ein Stück weit erhalten, denn", lüftete er ein Geheimnis unter dem großen Jubel der vielen Jugendlichen, "ich werde den Dienstagsclub im Jugendland weiter begleiten".
Es folgte ein Fest im Pfarrsaal, zu dem das Jugendland eingeladen hatte und Thomas Schmid wurde gebührend gefeiert und bis in die Nach hinein verabschiedet. In den beiden Sonntagsgottesdiensten war Thomas Schmid in seiner Funktion als Diakon mit dabei und konnte sich so von den beiden Gottesdienstgemeinden in St. Laurenz und St. Josef verabschieden.
Weitere Bilder des Abschiedsfestes in St. Laurenz im Bilderalbum