"Was gibt uns Kraft für das Leben?", fragte Pfarrer Christian Maresch am Fronleichnamstag 2018 die am Rodlhügel in der Bleriotgasse versammelte Gemeinde. Mehr als 250 Menschen kamen, um die Predigt von Pfarrer Christian Maresch zu hören und gemeinsam mit der Schwechater Stadtmusik das Fronleichnamsfest zu feiern.
Pfarrer Maresch nannte einige Kraftquellen der Menschen, wie eine einfache Ruhepause, einen Becher Kaffee, ein schönes Musikstück, ein gutes Buch das Zusammensein mit der Familie und mit Freunden. "Aber auch das, was wir heute in St. Josef gemeinsam feiern werden, kann so eine Quelle für unser Leben als Christen sein. Selbst wenn wir wissen, dass gerade die Eucharistie die große Danksagung, für viele Menschen sehr fremd geworden ist", zeigte sich Maresch wohl bewusst, wie es in der Welt zugeht.
Diese Frage beantwortete Pfarrer Maresch sehr einfach aber durchaus selbstkritisch: "Zunächst einmal eine Feier, die Frage ist nur ob das was wir in der Kirche als Eucharistie feiern auch von den Menschen als Feier erkannt wird." Aber auch die Gründe für das Nichterkennen benannte er direkt und offen: "Das fängt ja schon bei den Gesichtern der GottesdienstbesucherInnen an, freudig fröhliche Gesichter oder ernste traurige Gesichter", so der Simmeringer Dechant. "Wir feiern unsere Erlösung, wir feiern, dass Gott durch Jesus Christus unser Leben befreit hat aus allem, was uns unfrei macht, aus Schuld aus Abhängigkeit aus Angst und Tod. Wir feiern ein Fest als erlöste und befreite Menschen", betont er vor der versammelten Gemeinde.
In der Eucharistiefeier höre die Gemeinde auf Gottes Wort, "dafür nehmen wir uns Zeit und hören die Heilige Schrift. und wir antworten auf Gottes Wort im Bekennen unseres Glaubens und in den Fürbitten, in denen wir die Sorgen und Nöte unserer Welt, unserer Kirche und unseres persönlichen Lebens vor Gott bringen. Und dann begeben wir uns zu Tisch um miteinander zu essen", so Pfarrer Maresch wörtlich. Die Gemeinde bringe Brot und Wein zum Altar, beides stehe für das ganze Leben, Es stehe für alles, das die Menschen beschäftige, was sie freue und traurig mache: "Alle Sorgen und Hoffnungen bringen wir zu Gott und übergeben ihm unser ganzes Leben." Und das Leben werde gewandelt, das geschehe im Hochgebet das der Priester betet. "Die Hingabe Jesu am Kreuz für uns verwandelt sich in das neue Leben der Auferstehung. Brot und Wein verwandeln sich in die Gegenwart Jesu mitten unter uns", betont Pfarrer Marsch. Dadurch könne sich Kommunion ereignen, Gemeinschaft, in der es zur Begegnung mit Jesus in Heiligen Brot komme. "Und gleichzeitig gibt es auch Gemeinschaft mit allen, die mit uns Anteil haben an Jesu Leib. Wir gehören zusammen untrennbar weil wir alle untrennbar zu Jesus gehören. Wir feiern hier Erlösung und Befreiung wir feiern Verwandlung wir feiern Begegnung und Gemeinschaft", so Christian Maresch.
Am Schluss der Predigt rief er den Menschen zu, dass sie zeigen sollen, woraus Christen leben: "Wir tragen das Brot der Eucharistie in der Monstranz durch unser Simmering. Monstranz kommt von dem lateinischen Wort 'monstrare', das heißt 'zeigen'. Zeigen wir den Menschen die Quelle, aus der wir Christen und Christinnen leben, stolz, dankbar und froh."
Weitere Bilder zur Fronleichnamsprozession finden Sie im Bilderalbum.