Meine Lieben,
ich bin jetzt seit über zwei Wochen in Nairobi und da ist es doch mal an der Zeit, einmal an euch zu schreiben. Ich sitze gerade in meinem Bett, in unserem Schlafzimmer, in dem Mutuini Educational Center, wo wir unseren Wohnsitz haben.
Mein Mitvolonteer Peter und ich teilen uns ein geräumiges Schlafzimmer, das an ein Bad anschließt. Um in unsere Küche zu kommen, gehen wir aus unserem Zimmer in den Hof, um eine große Halle herum, und schon sind wir bei Kühlschrank, Waschbecken, Gasherd und Esstisch.
Das Mutuini Educational Center ist eine von Salesianer-Schwestern gegründete, aber staatliche, Schule. Unsere Räume grenzen also an die Multi-Use-Hall und an Klassenräume. Einen Wecker brauchen wir deshalb, wenn die ersten Kinder in der Früh ankommen, keinen.
Auf dem dem Weg vom Schlafzimmer in die Küche werden wir schon von neugierigen Äuglein beobachtet und nach dem schnellen Frühstück geht es los auf den Weg ins Dagoretti Projekt. Den Weg vom M.E.C. zum Dagoretti Projekt legen wir zu Fuß zurück, es geht also ca. 25min durch die Welt des Armenviertels Dagoretti.
Es ist bunt. Der Boden ist braun bis rötlich (nur die Hauptstraßen sind asphaltiert), ringsum viel Gewächs, auf der Straße viele Leute (besonders viele Kinder), die Sonne ist stark und heiß. Die Menschen sind im gemeinen sehr freundlich, manche grüßen, die Kinder hört man oft schon von weitem "Mzungu! Mzungu!" rufen, was soviel wie Europäer, oder Weißer bedeutet.
Die Häuser sind sehr unterschiedlich, die meisten Menschen leben hier in kleinen Behausungen, die aus Blech bestehen.
Auf der zweiten Hauptstraße fahren viele Motoräder, Autos und "Mutatus" (kleine Busse). An den Seiten sind aneinandergereiht viele kleine Shops.
Im Dagoretti-Projekt angekommen machen wir uns an die Arbeit. Das "Collage of the Sisters of Don Bosco - Dagoretti" ist ein Projekt der Schwestern, das Kinder aus der Umgebung aufnimmt und sie im Unterricht auf ein Bildungsniveau zu heben versucht, mit dem sie in das staatliche Bildungssystem eingeführt werden können. Die Kinder müssen nämlich für den Einstieg in das Bildungssystem einen Test bestehen, um ein Sponsorship zu bekommen.
Neben diesen Schulklassen bietet das Projekt Computerkurse, und handwerkliche Lehren wie Schneidern und Frisieren für die Menschen in der Umgebung an, die ihnen mit einer Ausbildung Arbeitsmöglichkeiten erreichbar machen soll. Peter und ich helfen also im Unterricht der Kinder und in der Computerklasse, und bespielen, belustigen und begleiten die Kinder in den Pausen und im Oratorium an den Wochenenden.
Am Abend gehen wir wieder nach Hause, kochen zu Abend und legen uns für den nächsten Tag zur Ruhe.
Für eine detailiertere Beschreibung und mehr Eindrücke empfehle ich euch sehr Peters Blog.
Ich hoffe es geht euch gut und ihr seit wohlauf. Ich finde, es geht mir gut mit dem Umstieg. Vermissen tu ich euch trotzdem.
Euer
Jakob
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