Der Pfarrsaal in der Kobelgasse 13 platze am Samstag, 25. November 2023, aus allen Nähten, denn mehr als 90 Frauen und Männer wollten von den Eindrücken und Erlebnissen der drei Familien der Pfarre wissen, die im September nach Madagaska aufgebrochen waren, um sich über den Fortschritt des unterstützten Projektes VOZAMA, zu informieren. Gut begleitet waren sie von Elisabeth und Enzo Caruso, die ja viele Jahre lang als Missionare in Madagaskar gelebt und gearbeitet hatten.
Werner Mery hatte den Vortrag und Infoabend gestaltet und konnte vieles berichten, denn in 14 Tagen konnten die sechs Altsimmeringer:innen vieles sehen und kennenlernen. "Beeindruckend war die Arbeit, die durch das Projekt VOZAMA geleistet wird: 10.000 Schüler:innen und etwa 500 Lehrer:innen werden von VOZAMA betreut. Besonders wichtig ist, dass das Schulgebäude selbst von der Dorfgemeinschaft errichtet und erhalten wird, dann kommt eine Lehrkraft dazu, die mit einfachsten Mitteln für eine Grundschulausbildung sorgt", berichtet Werner Mery. Dazu sei wichtig zu wissen, dass nicht nur Bildung an die Kinder komme, sondern auch eine warme Mahlzeit pro Tag, bestehend meist aus Reis und Gemüse, denn die meisten Kinder kommen ohne Frühstück zur Schule. "Insgesamt sind die Menschen in Madagaskar arm. Ein Durchschnittslohn eines Polizisten im Land beträgt etwa 40 Euro pro Monat", erzählt Werner Mery von dem Land mit etwa 29,6 Millionen Einwohnern, das etwa 420 Kilometer vor der Ostküste Mosambiks im Indischen Ozean liegt. "Etwa 40 Prozent der Madegassen sind christlichen Glaubens und 53 Prozent gehören Naturreligionen an", weiß Werner Mery zu berichten. Die Menschen leben hauptsächlich vom Reisanbau, denn "jede sich bietende Fläche des Landes wird für Reis- und Gemüseanbau genutzt. Dabei ist es oft beschwerlich das Wasser an die Anbauflächen zu bringen, denn Straßen sind kaum vorhanden und das landwirtschaftliche Gerät ist ein Spaten und ab und zu ein Pflug", erzählt Mery. Ein Raunen ging durch die Zuhörermenge, als Werner Mery ein Video von einer Autofahrt über die von Schlaglöchern übersäte Bundesstraße zeigt: "Für die Fahrt vom Flughafen in das 400km entfernte Fianarantsoa brauchten wir 18 Stunden", erzählte Werner Mery.
Die Schule ist meist eine Grundschule, die Mittelschule ist oft weit entfernt in den Großstädten. Aber die Schule werde auch für Elternbildung genutzt, berichtet Mery in seinem Vortrag, so werden in der Elternschule Themen wie Hygiene, Familienplanung und Landwirtschaftsthemen gelehrt und besprochen.
Ilena ist schließlich das Dorf, in dem Elisabeth und Enzo Caruso 12 Jahre lang als Krankenpfleger und Missionare gearbeitet haben. "Hier wurden wir besonders herzlich willkommen geheißen in der Kirche, die unsere Carusos gebaut hatten. Und hier bekamen wir auch einen Brief von den Schüler:innen überreicht mit folgendem Inhalt: Bitte helft uns, zwei weitere Klassenräume zu bauen, damit wir auch die Mittelschule hier abschließen, um dann Berufe erlernen zu können"; liest Werner Mery aus dem Brief vor.
Abschließend bedankten sich Enzo Caruso, Werner Mery, Reinhard Zonsits und Pfarrer Christian Maresch für die Hilfen, die sie aus Altsimmering nach Madagaskar überbringen konnten, es waren insgesamt 8.200 Euro, die an drei unterschiedlichen Schulen überreicht werden konnten.
VOZAMA - das Pfarrprojekt von Altsimmering ist mehr als ein Alphabetisierungsprogramm. Es ist ein Entwicklungsprogramm, welches das Kind, seine Eltern und seine Umwelt fördert.
Die Pfarre Altsimmering hat auch ein "VOZAMA" - Spendenkonto:
Empfänger: Ing. Mag. Christian Maresch, Werner Mery
IBAN: AT17 1200 0520 9044 7301
BIC: BKAUATWW
Verwendungszweck: "Hilfe für Madagaskar"