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Wie können Christinnen und Christen heute missionarisch sein?
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Am Weltmissionssonntag 2019 übernahm in Altsimmering Diakon Franz Schramml den Predigtdienst. Im Zentrum seiner Ansprache stand am 20. Oktober 2019 eine Frage an die Gemeinde: " Was können wir Christen und Christinnen tun, außer zum Beispiel für Missionsprojekte, zu spenden?"

Der Sonntag der Weltmission 2019 ist etwas Besonderes, denn Papst Franziskus hat den Oktober zum außerordentlichen Monat der Weltmission erklärt. Im Oktober findet in Rom auch die Amazonas -Synode statt, bei der auch zwei Bischöfe aus Österreich dabei sind: der Vorarlberger Bischof Dom Erwin Kräutler, der in Brasilen arbeitet und unser Kardinal Christoph Schönborn.

Seine Predigt eröffnete Diakon Franz Schramml mit einer Erzählung seiner Kindheit, wie Mission vor 50 Jahren verstanden wurde, denn da war es "ein schwarzes sogenanntes 'Nicknegerlein', das zum Geld Spenden anregte. Mission bedeutet in der heutigen Welt selbstverständlich etwas anderes, als vor 50 Jahren, weil unsere Welt sich auch sehr verändert hat. Natürlich ist es wichtig Geld zu sammeln für kirchliche Strukturen und damit die Armen in der Welt zu unterstützen. Aber es geht nicht nur darum unseren Glauben weiterzugeben, sondern, dass es den Menschen in den Missionsländern, ganzheitlich an Körper, Geist und Seele in Gerechtigkeit und Frieden gut geht", so der Altsimmeringer Diakon.

Früher sei es klar gewesen, dass Missionsländer die Länder der sogenannten dritten Welt seien, bei seinem Besuch mit einer Delegation der Wiener Pfarrcaritas in Südserbien, lernte Franz Schramml ein europäisches Missionsland kennen: "Ich muss sagen, ich war entsetzt, in welcher Armut etwa Romafamilien nur wenige 100 km südlich von Wien leben, mitten in Europa. Arbeitslosigkeit, Analphabetismus, desolate Wohnverhältnisse, usw.", berichtet er in seiner Predigt.

Dann zitiert er Papst Franziskus, der die Krise der Erde - besonders der Länder des Amazonas beschreibt: „Unser gemeinsames Haus brennt, unsere Erde schreit, diese Wirtschaft tötet." Damit sei der Papst erstaunlich eins mit der - in Österreich oft belächelten schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg. "Umso erstaunlicher ist, dass tausende Jugendlichen den Ernst erkannt haben. Die „Fridays for future" - Bewegung - Freitage für die Zukunft - bringt jeden Freitag Massen auf die Strassen, um für die Erhaltung unserer Erde zu kämpfen", betont Diakon Schramml.

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Diakon Franz Schramml übernahm am 20. Oktober, dem Weltmissionssonntag, den Predigtdienst.

Franz Schramml zeigt auch auf besondere Herausforderungen der Christen und Christistinnen in den Ländern des Amazonas, "wenn in vielen Dörfern nur zweimal im Jahr der Priester vorbeikommt, um Eucharistie zu feiern. Man darf sich dann nicht wundern, wenn Sekten aus Amerika, die sehr viel Geld haben, sehr stark boomen. Getragen wird die missionarische Arbeit in vielen diesen Ländern vor allem von den Frauen." Die beiden österreichischen Vertreter brächten da für die Kirche neue Ideen mit ein, etwa wenn Bischof Dom Erwin Kräutler im Zusammenhang mit Priestermangel nicht von „viri probati - bewährten Männern" -, sondern von „Personae probatae" - bewährten Personen", spricht, womit er natürlich die Frauen ganz bewusst miteinschließt. Und "unser Kardinal Schönborn, der ja in diesem Zusammenhang auch die Diakoninnenweihe für Frauen nicht ausgeschlossen hat", so Schramml.

In Altsimmering könne die Gemeinde im Blick auf Mission stolz sein, "denn z.B. das

Madadagskar - Projekt VOZAMA, das von Elisabeth und Enzo Caruso begleitet wurde und wird. Dabei geht es um Bildung, das Bauen von kleinen Dorfschulen, das Bezahlen von einheimischen Lehrkräften", predigt der Diakon. "Hilfe zur Selbsthilfe" darin liege ein Schlüssel für die missionarische Hilfe. Auch die fünf ehemals muslimischen Menschen, die Asyl in Österreich haben, und die in die Pfarrgemeinde Altsimmering "hineingetauft" wurden, seien zu nennen, oder "einer unserer Jugendlichen, Jakob Stickler, der ein Jahr in Nairobi mit Straßenkindern arbeitet. Es bleibe aber "die Frage: Tun wir Christen und Christinnen genug? Sicher wir als Kirche in Österreich können stolz sein, dass wir viel Geld in die sogenannten Missionsländer schicken. Trotzdem, nur Geld allein macht es nicht aus. Die Frage für uns ist: Was können wir Christen und Christinnen tun, außer zum Beispiel für Missionsprojekte, zu spenden? Wo und wie in unserem Leben können wir uns wie die Witwe im heutigen Evangelium für die gerechte Sache gegen ungerechte Strukturen in Österreich und weltweit einsetzen?

Unser Glaube an eine gerechten und gütigen Gott hilft uns so wie der lästigen - ich würde eher sagen nachhaltigen - Witwe im Evangelium, uns immer mehr - auch in einer weitgehend ungerechten Welt - für mehr Gerechtigkeit einzusetzen.





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