Im strömenden Regen fand die historische Geste des Papstes statt. Noch nie hat ein Papst diesen besonderen Segen "Urbi et orbi" erteilt, normalerweise erfolgt dieser Ritus nur zu Ostern, zu Weihnachten und unmittelbar nach der Wahl eines neuen Papstes.
Am Freitag, 26. März 2020, betete Papst Franziskus gemeinsam mit vielen Menschen via Fernsehen verbunden um die Hilfe Gottes in der derzeitigen Notlage und seinen Trost für Kranke und Sterbende.
Die Feier begann mit einem Gebet und einer Meditation des Papstes zum Evangelium vom Seesturm (Mk 4,35-41). Dann betete der Papst vor der Marienikone "Salus populi Romani". die normalerweise in S. Maria Maggiore steht und dem Kreuz von San Marcello, ein aus dem 14. Jahrhundert stammendes Kreuz. Dieses Kreuz sei der Überlieferung nach bei einer großen Pestepidemie im Jahr 1522 in Bittgängen durch Rom getragen worden, bis die Seuche nach 16 Tagen abebbte.
Die eucharistische Andacht vor dem Allerheiligsten in der Vorhalle des Petersdoms in Rom endete mit dem Segen "Urbi et Orbi", den Papst Franziskus außergewöhnlich mit der Monstranz spendete. Damit verbunden ist eine Generalabsolution angesichts der Corona-Krise, die die Priester in allen betroffenen Gebieten erteilen dürfen. Diese Möglichkeit zum vollkommenen Ablass gilt den Erkrankten, den pflegenden Menschen und auch für Familienangehörige der Erkrankten und für alle, die in irgendeiner Weise, auch durch Gebet, für die Kranken sorgen. Wie Papst Franziskus erläutert hat, gilt in diesen besonderen Zeiten der Corona-Pandemie, dass man sich zur Vergebung der Sünden direkt an Gott wendet, insoweit die persönliche "Ohrenbeichte" bei einem Priester nicht möglich ist.