Am Sonntag, 9. August 2020, feierte Pfarrer Christian Maresch in der Pfarrkirche zum Hl. Laurentius. Aufgrund der Corona-Beschränkungen konnten nur knapp 60 Menschen der Altsimmeringer Pfarrgemeinde das Patrozinium mitfeiern.
In seiner Predigt erklärte der Pfarrer, was so besonders an diesem Heiligen sei: "Während einer Messe in den Katakomben im 4. Jahrhundert wurde der Papst noch am Altar hingerichtet. Der Diakon Laurentius wurde gefangen genommen, denn Kaiser Valerian wollte das Gold und Geld der Kirche. Laurentius aber verschenkte alles an die Armen in Rom. Und vor dem Kaiser stehend sagte er 'Die Armen sind der wahre Schatz der Kirche'.“ Auf den Altsimmeringer Altarbild ist diese Szene eindrucksvoll dargestellt. "Es ist eigentlich ein ausdruckvolles hochpolitisches Gemälde. Laurentius tritt unter Lebensgefahr für seinen Glauben und für die Armen von Rom ein. Dafür wurde Laurentius sofort ohne viel Worte hingerichtet." Die Legende berichte eine grauenvolle Art, dass er lebendig auf einen glühenden Rost geworfen wurde.
Was kann dieser Heilige für uns heute bedeuten? fragt Christian Maresch in seiner Predigt. Es sei ein Zentrum unseres Glaubens, das Bekenntnis zum christlichen Glauben und ein Herz für die Armen, "Ja, darum geht es in dieser Botschaft von Reich Gottes. Dafür leben auch wir, dafür kämpfen wir, das ist unser Glaube, unserer Hoffnung und unsere Liebe. Und Laurentius hat das sehr wohl richtig erkannt. Letztlich ist Laurentius nur ein Name von vielen. Unzählige Christen und Christinnen haben für dieses Bekenntnis ihr Leben gelassen. Selbst heute in unserer so modernen von Internet geprägten aufgeklärten Gesellschaft ist die christliche Religion jene, die am meisten angefeindet und verfolgt wird", so Pfarrer Maresch.
Ein echtes aufrichtiges gelebtes christliches Leben könne sehr schnell Anstoß erregen und ein schlechtes Gewissen hervorrufen, vielleicht werden die Christen daher am meisten von anderen gehasst. "Wir als Pfarrgemeinde sind immer wieder aufgerufen, gerade für unsere verfolgten Brüder und Schwestern egal welcher Konfession auch immer einzusetzen, für sie zu beten und auch für sie zu spenden, Ja, wichtig ist auch, auf ihr Schicksal in der Öffentlichkeit aufmerksam zu machen", fordert Pfarrer Marsch die Gemeinde auf. Die Zeitschrift "Christen in Not" berichtet immer wieder von verfolgten Menschen und "es ist sin Skandal, dass viele Menschen dazu einfach schweigen", zeigt sich Maresch entrüstet. Aus seinem eigenen Tun gibt er ein Beispiel: "Jedes Jahr schreibe ich persönlich viele Weihnachts- und Ostergrüße an Christen und Christinnen auf der ganzen Welt die einzig alleine wegen ihres Bekenntnisses zu Jesus Christus und ihres Einsatzes für die Armen im Gefängnis sind."
Diesen Menschen zu christlichen Festen ein Zeichen der Hoffnung zukommen zu lassen sei ein wichtiges Zeichen, "daran möchte ich heute am Fest unseres Kirchenpatrons des Hl. Laurenzius dringend erinnern, dass unsere Brüder und Schwestern dringend unserer Solidarität und unser Gebet brauchen. Das wäre ganz im Sinne des Heiligen Laurentius."