Zum Gottesdienst in St. Josef auf der Haide hatte Pfarrer Christian Maresch auch eine Statue des Hl. Leopold mitgebracht und am Altar aufgestellt. "Es ist ein Erbstück von meinen Großeltern", erzählte er und fasste das Leben des Markgrafen kurz zusammen: Leopold wurde 1075 in Gars geboren, verheiratet mit Agnes der Tochter des Kaisers Heinrich V. Die beiden hatten 18 Kinder, darunter auch die Bischöfe Otto von Freising/München und Konrad II. von Salzburg. Leopold war immer treu zu Kirche gestanden, auch als es Streit gab zwischen Papst und Kaiser. Er hat sehr viel für Österreich getan, Frieden gestiftet und war ein sehr gläubiger Mann, ein Herrscher der für die Menschen da war. Viele Klöster wurden von Leopold gegründet, darunter die bekannten Klosterneuburg, Klein-Mariazell und Heiligenkreuz. Verstorben ist Leopold im Jahr 1136 in Klosterneuburg bei einem Jagdunfall. Seit 1683 Landespatron von Österreich.
In seiner Predigt ging Pfarrer Maresch auf das Evangelium ein, das "wie eine Vermögensberatung durch einen Bankangestellten klingt. Aber natürlich wissen wir, dass Jesus nicht über Aktien- oder Barvermögen redet, sondern ihm geht es um anderes Vermögen. Letzlich geht es darum, wie wir ChristInnen mit den uns von Gott anvertrauten Gaben und Talenten umgehen. Nutzen wir sie oder lassen wir sie aus Bequemlichkeit einfach liegen, oder haben wir einfach Angst, etwas falsch zu machen?", so Pfarrer Maresch.
Das Ganze habe auch viel zu tun mit Gottesvertrauen, denn "traue ich Gott zu, dass er mich mit Fähigkeiten ausgestattet hat, mit einem menschlichen Vermögen, das zum Guten führen kann? "Ja, darum geht es im heutigen Evangelium, an diesem Caritassonntag: Wie setzen wir als ChristInnen unsere Fähigkeiten für andere ein, für unseren Glauben", wendet sich der Altsimmeringer Pfarrer an seine Gemeinde.
Eine ganz große Gabe die Gott den Menschen geschenkt habe sei die Liebesfähigkeit, erinnerte der Pfarrer an seine Predigt zu Allerseelen und Allerheiligen: "Jesus wird uns am Ende unseres Lebens nicht fragen wieviel Geld hast du am Sparbuch angehäuft, wie viel Häuser und Wohnungen hast du, wie viele Luxusreisen hast du gemacht, wie viele Bücher hast du gelesen, nein, nur eine einzige Frage wird er stellen: wie viel Liebe hast du in diese Welt gebracht? Wie vielen Menschen hast du mit deiner Liebe geholfen?"
Dazu gäbe es an diesem Sonntag das große Glück zwei Heilige, die das hervorragend vorgelebt hätten, Elisabeth von Thüringen, die große Heilige der Nächstenliebe und eben Leopold von Österreich, der Heilige, der für seine Heimat und seinen Glauben gelebt und gewirkt hat. "Und für uns stellt sich nun auch die Frage, wie viel Risiko wir für unseren Glauben, für unseren Nächsten eingehen. Darum geht es im heutigen Evangelium", betont Pfarrer Christian Maresch.