Die Initiative für das Ostertuch ging von Pastoralassistent Thomas Zonsits aus. "Die Realisierung habe ich mit zwei Künstlern unserer Pfarre, Georg Lebzelter und Karl Schell, besprochen, die mir viele wertvolle Hinweise gegeben haben", erläutert Thomas. "Wie so vieles andere in unserer Pfarre ist auch das Ostertuch ein Gemeinschaftsprojekt: Ich habe alle Materialien besorgt und die gelbe Grundierung aufgetragen. Danach haben sich Julia Keck, Alfred Zimmel jr. und Viktor Pannagl die einzelnen Motive überlegt und auch gemalt. Dank dieser vielen Mitwirkenden haben wir das Projekt an einem einzigen Wochenende umsetzen können!"
Zentrales Element des Tuches ist ein aus Menschen gebildetes Kreuz mit dem größer und in Gold dargestellten Jesus. Es symbolisiert die Osternachtslesung aus dem Paulus-Brief an die Römer: "Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde, sodass wir nicht mehr Sklaven der Sünde sind" (Röm 6,5). Um dieses Kreuz herum sind Darstellungen der Lesungen der Karwoche, beispielsweise der Einzug Jesu in Jerusalem, die Erschaffung der Erde und des Osterevangeliums angeordnet.
Das neue Ostertuch war bei allen Gottesdiensten der Karwoche Blickfang, denn der Altar war vor dem Tuch aufgestellt. So wurde vor dem Tuch am Gründonnerstag die Feier des letzten Abendmahles begangen. Am Karfreitag feierte Christine Eisenköbl eine Kreuzverehrung im Rahmen des Kinderwortgottesdienstes vor dem Altar und dem Tuch.
Im Mittelpunkt stand das Ostertuch aber in den Osternachtsfeier am Karsamstag. "Dieses 2 mal 3 Meter messende Kunstwerk, gemalt von Jugendlichen der Pfarre mit Acryl auf Leinwand, wird uns heute den roten Faden durch die Lesungen dieser Osternacht bilden", so Thomas Zonsits bei seiner einleitenden Erklärung für die Feiergemeinde.
Für die Gestaltung der Kindermesse am Ostersonntag verwandelte Thomas "Zombie" Zonsits sich in einen Professor für Archäologie. "Ich habe eine lange Wanderung hinter mir, bin ich hier richtig in San José?", begrüßte er die Gottesdienst-Besucher. "Dort soll es ein gelbes Tuch geben, das großen Reichtum bringt – das muss wohl ein Goldschatz sein!"
Beim Tuch konnte er aber -selbst mit Hilfe der Kinder- keinen Schatz entdecken und begann daher zur Ablenkung von seiner Enttäuschung im Buch, das daneben lag, zu lesen. "Das ist die Bibel und die Bilder auf dem Tuch, das sind ja Geschichten daraus! Und immer wieder kommt da dieser Jesus vor!" stellte der Professor fest.
Gemeinsam mit den Kindern fand er auch die Darstellungen von Jesu Tod und Auferstehung. "Hat diese Auferstehung auch eine Bedeutung für uns, weiß das jemand?" fragte Prof. Zonsits zum Abschluss. "Wenn wir sterben, werden wir in den Himmel kommen!" fasste ein aufmerksames Kind die Osterbotschaft treffend zusammen.
In der Pfarrkirche St. Laurenz feierte Kaplan Rafał Auguscik mit der Gemeinde. Für die künstlerische Gestaltung hatte Renate Stingl am Gründonnerstag die Fußwaschung mit ihren biblischen Erzählfiguren gestellt, die in den Gottesdienst direkt vor dem Altar einbezogen wurden.
Am Karfreitag wurde das traditionelle Grab Jesu vor dem Altar aufgestellt und von Irene Himmel und Irene Kotil mit den Blumen, die von den Menschen zur Kreuzverehrung mitgebracht wurden, geschmückt und für das persönliche Gebet am Karsamstag vorbereitet.
Bereits die 47. Osterkerze gestaltete Christl Riedl für St. Laurenz und St. Josef. "Dabei war mir heuer besonders wichtig das Symbol des Kreuzes aus dem Fastentuch von St. Laurenz in die Gestaltung mitzunehmen und eines dieser Kreuze in den Farben der Ukraine zu fassen, weil gerade den Menschen dort unser Gebet an den Auferstandenen gilt", betont sie.