Es ist Dezember, um 17 Uhr ist es finster, wenn eine Gruppe von Menschen durch die Kobelgasse geht und vor dem Haus Nummer 13 vor einem geöffneten Fenster stehenbleibt. Das Simmeringer Nachtmahl öffnet jeden Dienstag seine Pforten, seit der Pandemie nur mehr ein Fenster. "Wir haben meisten die gleichen Gäste, mehr Inländer als Ausländer, jung wie alte Menschen, mehr Männer als Frauen. Alle sind sehe freundlich und dankbar. Unlängst hat einer von ihnen unseren beiden Chefköchinnen Blumen gebracht", so beschreibt Diakon Franz Schramml die Situation beim dienstäglichen Simmeringer Nachtmahl.
Wobei, momentan ist es eine traurige Zeit. Die ohnehin nicht leichte Situation der Menschen, die zum Simmeringer Nachtmahl kommen, wird durch die Corona-Pandemie noch verschärft, berichtet Diakon Schramml: "Durch die wirtschaftlich angespannte Situation verlieren eher schlecht qualifizierte Beschäftigte ihre Arbeit, besser qualifizierte werden eher nur in Kurzarbeit geschickt. Die Not nimmt insgesamt zu." So kommen derzeit jeden Dienstag um 17.00 etwa 20 bis 30 Menschen in die Pfarre Altsimmering, die Tendenz sei eher steigend.
Da seit dem ersten Lockdown im März nicht mehr, so wie die letzten 15 Jahre vorher, im Pfarrzentrum ein richtiges Abendessen gekocht werden darf, gibt es Lebensmittelsackerl mit haltbaren Lebensmitteln durch das Fenster ausgegeben. Brot, Wurst, Käse, Obst vom Garten der Familie Kratochwil und Gemüse, das von der Gärtnerei Monika und Karl Kasehs gespendet wird. "Auch unsere Schwestern von unserem Kloster der schmerzhaften Mutter in Simmering unterstützen uns sehr." Zusätzlich kochen die beiden „Chefköchinnen“ Gerti Dolecek und Maria Zahnt jedes Mal. "Da gibt es einmal eine Suppe oder Nudeln mit Gemüse oder Pasta asciutta oder ähnliches, das zum Aufwärmen mitgenommen werden kann", berichtet Franz Schramml vom Simmeringer Nachtmahl.
Dank der SpenderInnen gebe es momentan genug Vorräte, sodass niemand hungrig weggehen muss, aber wenn es im Winter jetzt mehr Menschen werden, die um Essen kommen, kann dieser Vorrat schneller zur Neige gehen. "Daher gibt es in der Pfarre Altsimmering die Möglichkeit der Spende von haltbaren Lebensmitteln, die in die Waschkörbe in unseren Kirchen gelegt oder in der Pfarrkanzlei abgegeben werden können", erinnert Diakon Franz. Jeder von uns könne durch einen Schicksalsschlag oder andere unvorhergesehene Ereignisse durch plötzliche Armut betroffen werden, "daher dürfen wir auf diese Menschen nicht hinunterschauen. Mit einem kleinen Beitrag für unsere Caritaskassa oder der Lebensmittelspende, ist unseren Gästen sehr geholfen", so der Altsimmeringer Diakon.
Geldspenden werden auch gerne angenommen: entweder persönlich in der Pfarrkanzlei oder per Überweisung auf das Konto der Pfarre Altsimmering, Pfarrcaritas IBAN: AT59 4300 0353 3601 0001, BIC: VBOEATWW.