Am Sonntag, 13. August 2023, feierte Pfarrer Christian Maresch mit Diakon Franz Schramml und der Altsimmeringer Pfarrgemeinde das Patrozinium in der Pfarrkirche St. Laurenz. Der Gedenktag des Heiligen Laurenz ist der 10. August und fiel auf den Donnerstag, daher wurde am Sonntag gefeiert.
Am Beginn der des Festes stand die Segnung einer geerbten Laurentiusstatue. Pfarrer Franz Merschl (1974 - 1998) hatte diese Statue der Pfarre vermacht. "Dort wo früher der Taufbrunnen stand, ist jetzt die Statue des Hl. Laurentius, unseres Kirchenpatrones aufgestellt", so Pfarrer Christian Maresch.
In seiner Predigt ging Pfarrer Maresch auf die Bedeutung des Heiligen in der heutigen Zeit ein. "Zugegeben, die ganze Geschichte vom Lautentius ist schon ein bisschen makaber. Auf einem Rost - das sieht man auf dem Altarbild und auch vor dem Eingang der Kirche in den Steinen eingelassen - wird unser Heiliger im Jahr 258 grausam gefoltert. Also keine schöne Sonntagsgeschichte, gebe ich zu. Und, dass er dann vom Vatikan deshalb auch noch zum Patron der Köche ernannt wurde macht das ganze meiner Meinung nach noch makaberer", so Pfarrer Maresch.
Laurentius sei einer der sieben Diakone in Rom und für die Finanzen der Kirche zuständig und für die Sozialarbeit. "Interessant, dass beides hier bei ihm zusammen kam, das sei nur nebenbei erwähnt"; betont der Altsimmeringer Pfarrer. Kaiser Valerian habe die Kirche verfolgt und ließ Laurentius mit den anderen Diakonen gemeinsam mit dem damaligen Papst Xystus II. hinrichten. Zuvor wollte er die Schätze der Kirche haben. "Aber Lautentius hat das verhindert und diese Schätze den Armen Roms zukommen lassen. Eine grausame, aber sehr beeindruckende Erzählung, denn dem Kaiser soll er die Menschen gezeigt und gesagt haben: Das sind die Schätze der Kirche. Und so hat man Laurentius nie vergessen", so Pfarrer Maresch. Direkt über dem Grab des Laurentius ließ Papst Pelagius II. um 585 eine, die heute noch erhalten ist: San Lorenzo fuori le Mura (St. Laurenz vor den Mauern), die auch heute noch eine der sieben Pilgerkirchen Roms ist.
Auch in Österreich haben die Menschen diesen bemerkenswerten Heiligen bis heute nicht vergessen. Viele Kirchen tragen seinen Namen in ganz Österreich, in Wien finden wir den Heiligen Laurentius sogar in den Wappen von zwei Wiener Bezirken Penzing (14.) und Währing (18.). Und auch die Weinliebhaber kennen ihn, denn auch eine Rebsorte ist nach ihm benannt, St. Laurent. Und in den Tagen rund um den 10. August bezeichnet man als Laurentiustränen die Sternschnuppen, die um diese Zeit fallen und mit freiem Auge zu sehen sind.
"Hier, bei uns in Altsimmering, ist es sicherlich bedeutsam, wie sich Laurentius als Diakon für die Armen eingesetzt hat. Ich glaube, dass wir da als Altsimmeringer Pfarre auf einem guten Weg sind, ist doch die Caritasarbeit bei uns ein Herzstück der pfarrlichen Arbeit. Und auch von seinem Bekenntnis zu Jesus können wir einiges lernen. Mit Stolz dürfen wir heute auf das großes Altarbild mit dem Heiligen Laurentius schauen: Er verkörpert das Gute in der Kirche und in der Welt und es ist auch gut, dass wir als Abschreckung und Warnung Kaiser Valerian an seiner Seite sehen. Heute feiern wir Laurentius, heute feiern wir den Namenspatron unserer Kirche, den Namenstag unserer Kirche", betont Pfarrer Maresch.
Die Statue "ist ein schönes Andenken an Pfarrer Franz Merschl, beeindruckend aber ist der Satz, den Laurentius gesagt hat: Die wahren Schätze der Kirche sind die Armen", sagt Susanne Stangl nach dem Gottesdienst.
