Nach dem Fund der Gebeine im "24er-Haus" der Pfarre Altsimmering wurde durch Pfarrer Christian Maresch umgehend die Polizei gerufen und auch die Kriminalpolizei und der Amtsarzt kündigten sich an. Nach Befundung und der Feststellung, dass es sich um keinen "aktuellen Mordfall" handeln würde, informiert die Polizei das Denkmalamt.
Pfarrer Maresch informierte umgehend die Leiterin des Simmeringer Bezirksmuseums, Petra Leban. Sie konnte bald ihre Recherchen zusammenfassen und berichtete, dass sie mit Christoph Oellerer von der Wiener Stadtarchäologie und Christoph Blesl vom Bundesdenkmalamt Kontakt aufgenommen hatte. "Beide sind zum Schluss gekommen, dass das Skelett wohl vom alten Simmeringer Friedhof stammt, der seit dem Mittelalter das Areal rund um die Pfarrkirche umfasste. Vielleicht kamen die Gebeine der Verstorbenen bei Bauarbeiten für das Haus Kobelgasse 24 (im 18. Jahrhundert erbaut) an die Oberfläche und wurden dann in sehr geringer Tiefe neben den Grundmauern wieder bestattet", so Leban in ihrem Mail an Pfarrer Maresch. Christoph Blesl glaube nicht an eine Leiche aus dem 20. Jahrhundert, "da müssten noch Reste von Schuhen oder anderer Kleidung vorhanden sein", schreibt Petra Leban.
Die Knochen wurden am Mittwoch von der Grabungsfirma ARDIG-Archäologischer Dienst GesmbH geborgen, die Fundstelle im Haus dokumentiert und wieder verschlossen. Eine weitläufige Grabung ist nicht geplant, einerseits fehle die Finanzierung und es bestehe auch keine Notwendigkeit, weil es ja Friedhofsareal ist. Die geborgenen Skelettteile wurden der Bestattung Wien übergeben, wo sie noch von der MA 15 begutachtet werden und anschließend vermutlich auf dem Wiener Zentralfriedhof in der Gruppe 98 beigesetzt werden.
So blieb von der Sorge in Simmering einen Mordfall klären zu müssen, "zum Glück nichts übrig", wie der Altsimmeringer Pfarrer, Christian Maresch, erklärt.