Viele wussten die grundsätzliche Frage: „Was ist denn ein Pastoralkonzept überhaupt?“ bei der Anreise noch nicht zu beantworten. „Ein Pastoralkonzept hält den Stand der pastoralen Aktivitäten und die Ziele der pastoralen Entwicklung schriftlich fest“, so die Definition im Arbeitsbehelf der Erzdiözese, der eingangs verteilt wurde. Was das konkret für unserer Pfarre Altsimmering bedeutet bzw. wie ein solches Konzept für unserer Pfarre aussehen könnte, dem sollten wir uns an diesem Wochenende nähern.
Den ersten Abschnitt „Bestehendes sammeln“ erarbeiteten wir bereits am Freitag Abend unter Moderation und Anleitung von Pastoralassistent Thomas Zonsits. In mehrere Gruppen aufgeteilt führten wir uns die Vielzahl der pfarrlichen Angebote vor Augen, hielten diese auf Moderationskarten fest und sortieren sie in sechs Themenbereiche: „Eigentlich beeindruckend, wieviel es in unserer Pfarre schon gibt“, lautete das Resümee in der anschließenden Diskussion.
Am Samstag wurden wir von Johannes Pesl vom Refrerat für Pfarrgemeinderäte der Erzdiözese Wien bei den nächsten Schritten in der Entwicklung des Pastoralkonzeptes begleitet. Es wurden ihm dabei auch durchaus kritische Fragen gestellt, vor allem zum Sinn der Aufforderung der Erzdiözese, von den Pfarren die Erstellung eines Pastoralkonzeptes zu verlangen: „Bei uns gibt es schon eine Unzahl an Aktivitäten und Angeboten – will das die Erzdiözese monitoren? Verlangt sie von uns, noch mehr zu tun?“
Wesentlicher Inhalt eines Pastoralkonzeptes ist auch, die Entwicklung und Anpassung der pfarrlichen Aktivitäten an das zukünftige Lebensumfeld und die zukünftigen Bedürfnisse der Menschen, die von der Pfarre angesprochen werden soll, darzustellen.
In einer weiteren Gruppenarbeit wurde daher zu den einzelnen Themenbereichen überlegt, welche Aktivitäten in welcher Form in 10 Jahren wichtig sein werden. Die wichtigsten Ergebnisse daraus: Wir werden uns dann vermutlich verstärkt mit interreligiösen Angeboten beschäftigen, der individuellen Glaubensbegegung mehr Raum einräumen und auf einen viel flexibleren Umgang mit Traditionen einlassen (müssen). Gleich bedeutend wie heute -und daher unbedingt zu fördern- wird die Kinder- und Jugendarbeit sein. Auch die Angebote für Senioren sehen wir in Zukunft als sehr wichtig.
Eine gewisse „Lücke“ haben dabei wir im Angebot für Erwachsene festgestellt: Für junge Erwachsene (also für junge Menschen, die dem Jugendland „entwachsen sind“ aber noch keine Kinder haben (mit denen gemeinsam sie z.B. bei Babyparty, Erstkommunionsvorbereitungen usw. Kontakte zur Pfarre haben)) gibt es kein ansprechendes Angebot. Möglicherweise ist das ein Mitgrund, weshalb sich viele in diesem Alter von der Pfarre entfernen. Ähnliches gilt für Menschen im Alter von etwa 40 bis 65. Das sind jene Erwachsene, deren Kinder sich verselbständigt haben, die aber noch nicht von den Senioren-Angeboten angesprochen werden.
Zu diesem und den weiteren Themen „Förden des persönlichen Glaubens/der eigenen Spiritualität“ und „Willkommenskultur, Themengottesdienste“ haben wir uns abschließend überlegt, was konkret angeboten bzw. eine Entwicklung von Angeboten in diesen Bereichen angegangen werden könnte.
Wir haben im Rahmen dieser Klausur einen guten Einstieg in das Thema „Pastoralkonzept erstellen“ erhalten. Johannes Pesl, der ähnliche Klausur-Begleitungen schon für mehrere anderen Pfarren abgehalten hat, hat uns mehrfach bestätigt, dass „wir gut unterwegs sind“ und uns „sowohl bei Aufzählung des Bestehenden aber auch Reflexion über die Weiterentwicklung deutlich leichter getan haben, als viele andere“.
Das End-Ergebnis „Schriftliches Pastoralkonzept der Pfarre Altsimmering“ liegt zwar noch in gewisser Ferne, insgesamt haben wir aber eine gute Basis gelegt für die nächsten Schritte (Entwurf erstellen, der das Gesammelte in Textform festhält; diesen ins Gespräch in der Pfarre/den pfarrlichen Gruppen bringen).