"Das Zweite Vatikanische Konzil hat eine Änderung in der Haltung der Kirche gebracht. In dieser Haltung ist vieles nicht mehr rückentwickelbar", betonte der Publizist Hubert Feichtlbauer bei seinem Vortrag zur Konzilsreihe im Jahr des Glaubens am Donnerstag, 21. März 2013, in der Pfarre Altsimmering. 70 Besucherinnen und Besucher, unter ihnen Pfarrer und Dechant Christian Maresch aus Altsimmering und Pfarrer Pavel Povazan aus Kaiserebersdorf, konnte Christl Riedl, die für die Veranstaltung verantwortlich ist, beim Eröffnungsabend der siebenteiligen Reihe begrüßen.
Rein historisch betrachtet sei die Kirchenversammlung der 60er Jahre ein wichtiger Punkt auf dem Weg der Erneuerung der Kirche. "Daher ist dies auch angreifbar und großer Kritik ausgesetzt", so Feichtlbauer bei der Veranstaltung des Bildungswerkes. Die Kritik sei vor allem möglich gewesen, weil die Veränderungen in der Lehre der Kirche nicht klar genug ausgesprochen worden seien. "Ich ziehe nur das Beispiel Religionsfreiheit heran. Da ist die Haltung des Konzils im Dokument 'Dignitatis Humanae' klar eine Veränderung der Lehre der Kirche. Aber es wurde nur nebenbei verlautbart, aber leider nicht deutlich genug", so Feichtlbauer.
Heute sehe sich Kirche einer großen Diversität in der Gesellschaft gegenüber, das zeige sich unter anderem an den Umfrageergebnissen zum Glauben: "Auf die Frage nach Gott geben nur mehr 51 Prozent an, dass sie glauben, dass es ihn gibt. Lediglich 30 Prozent geben an, dass sie glauben, Jesus sei der Sohn Gottes", zitiert Feichtlbauer in seinen Ausführungen.
In seinem Vortrag geht der Publizist dann auch auf den neue Papst Franziskus ein. Er stehe in dieser Haltung der Veränderung, viel Hoffnung komme auf den Papst zu. "Aber auch wenn er alle Reformwünsche über Nacht erfüllen würde, kämen nicht sofort alle Menschen zurück in die Kirche", so Feichtlbauer. Von dieser Hoffnung müsse man sich verabschieden, wiewohl viel an wichtigen Reformschritten nötig sind. Wie diese aussehen, das wird an Papst Franziskus liegen, dessen Namenswahl schon auch auf sein Programm hindeuten könne.
Eine angeregte Diskussion und ein gemütliches Weiterdiskutieren bei einer Agape rundeten den gelungenen Abend ab.