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Die Kirche in der Welt von heute
© Radlmair Georg

Die pastorale Kirchenkonstitution "Gaudium et spes" stand beim Vortrag am 12. Dezember 2013 im Mittelpunkt der Ausführungen von Valentino Hribernig-Körber. Es war der vorletzte Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe über das Zweite Vatikanische Konzil in der Pfarre Altsimmering.

"Eigentlich ist diese Konstitution nur die Hälfte, denn zum ganzen Verständnis des Kirchenbildes des Zweiten Vatikanischen Konzils gehört auch die so genannte dogmatische Konstitution 'Lumen Gentium' dazu", erklärte Valentino Hribernig-Körber den etwa 45 versammelten Simmeringerinnen und Simmeringern.

Gleich zu Beginn wies der Theologe seine Zuhörer auf eine Besonderheit bei diesem Dokument hin: "Darin zeigt sicher auch die Diskussionen rund um diese Konstitution, denn der Titel hat eine Fußnote erhalten, in der erklärt wird, dass die 'Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute zwar aus zwei Teilen besteht, jedoch ein Ganzes bildet.'", so Hribernig-Körber. Und noch mehr, es werde ausdrücklich betont, dass "weder im ersten Teil die pastorale Zielsetzung noch im zweiten Teil die lehrhafte Zielsetzung" fehle, so der Theologe.
Und die Konzilsväter erklären in dieser ersten Anmerkung zum Text, dass "pastoral" nicht abseits der Lehre der Kirche sei: "Sie wird 'pastoral' genannt, weil sie, gestützt auf Prinzipien der Lehre, das Verhältnis der Kirche zur Welt und zu den Menschen von heute darzustellen beabsichtigt." DIeser Zugang sei neu gewesen und scheinbar wichtig zum gesamten Verständnisses des Konzils, betonte Hribernig-Körber.

Kirche ist mitten in der Welt
© Georg Radlmair
Christl Riedl begrüßt Dr. Valentino Hribernig-Körber zum Vortrag in Altsimmering.

Was es für die Konzilsväter geheißen habe, sich mit den Themen der Kirchen und der Welt auseinander zu setzen, das skizzierte er auf einem Blatt Papier. Das Kirchenbild vor dem Konzil, am Ende des 19. Jahrhunderts war es, eine perfekte Gesellschaft zu sein, eine "societas perfecta", die sich von der Welt abschottete, sozusagen eine gut befestigte Burg, die für die Welt uneinnehmbar schien. "Und plötzlich änderte sich dieses Bild, denn die Kirche wurde mitten in der Welt gesehen. Das war wichtig, um sich mit dem Thema des Konzils auseinander zu setzen: "Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände", so lautet der Beginn der Konstitution "Gaudium et Spes".

Abschluss der Reihe

Der letzte Vortrag zu diesem Themenkreis findet am 9. Jänner 2014 in Altsimmering statt. Thema ist das Ökumenismusdekret: "Ökumenische Spurensuche". Als Referent kommt der Wiener Diakon Max Angermann.

(gr)




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