In der Pfarre Altsimmering fand am Allerheiligentag, 1. November 2024, ein sehr seltenes Fest statt. P. David Gold COp stand dem feierlichen Gottesdienst vor, im dem Jana Roschitz die erste zeitliche Profess ablegte. Das feierliche Versprechen nahm die Generalassistentin der Kongregation der Schwestern der schmerzhaften Mutter, regulierter dritter Orden des Hl. Franziskus von Assisi, Sr. Julie Marie Peters SSM, an. Von großem Applaus der Gemeinde wurde Sr. Jana zum Friedensgruß begleitet. Als ihren Ordensnamen hatte Jana ihren Taufnamen gewählt und dieser wurde in der Tradition der Schwestern ergänzt, sodass ihr voller Name nun "Schwester Jana Maria von der Zärtlichkeit Gottes" lautet.
"Für mich bedeutet Ordensfrau zu sein, dass ich mein Leben Gott geschenkt habe und für die Menschen da sein werde", sagte sie in einer ersten Reaktion. Schwester Jana Maria hatte im Gottesdienst das handschriftlich verfasste Ordensgelübde vorgelesen und ihr Versprechen für die kommenden zwei Jahre abgelegt. Anschließend wurden ihr von P. David die Ordensregeln übergeben sowie von Sr. Julie Marie Peters SSM das Professzeichen angelegt. Die Medaille ist das äußere Zeichen der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft.
In der Predigt, die von der Novizenbegleiterin Sr. Gudrun Schellner SSM übernommen wurde, erinnerte diese an das kirchliche Hochfest Allerheiligen. "Heilige sind Menschen, durch die die Sonne scheint", zitierte Gudrun Schellner aus einer Geschichte. Das klinge sehr einfach, aber gerade diese Einfachheit mache sichtbar, dass das Strahlen des Menschen nicht von sich, sondern aus einer anderen Quelle komme, betonte die Predigerin. Der Blick auf die Seligpreisungen im Evangelium zeige, "das sind keine großartigen Leistungen. Es braucht auch keine Leistungen, sondern diese Zusagen Gottes sind uns Menschen geschenkt. Heilige sind jene, die Grenzen erlebt haben und trotzdem Gottes Verheißung glauben und vertrauen. Jana, so eine Heilige bist auch du mit deinem Vertrauen, all deinen Fehlern und mit all deiner Freude. Deine Antwort ist heute 'Ja ich vertraue diesem Gott'", wandte sich Sr. Gudrun an ihre neue Mitschwester.
Zur Feier waren neben der Familie und Freunden auch viele aus der Pfarrgemeinde Altsimmering, in deren Gebiet das Kloster liegt, gekommen. Ihren Entschluss, in den Orden eintreten, in der Familie zu erklären, war für Jana Roschitz nicht ganz einfach, "aber sie haben es akzeptiert, weil sie sehen, dass ich sehr glücklich bin und sie unterstützen meine Entscheidung", betont sie strahlend.
"Ich habe eine große Freude, gerade wenn ein junger Mensch sich entschließt, den Glauben so gezielt in unserer Gemeinschaft leben zu wollen. Zugleich ist es aber auch eine große Herausforderung, weil die Altersspanne in der Gemeinschaft von 82 bis 29 sehr groß ist", so die Leiterin der Hausgemeinschaft von Sr. Jana Maria, Sr. Elisabeth Knapp SSM.
Wie alle anderen Schwestern in der Kongregation wird Sr. Jana Roschitz einen "weltlichen" Beruf ergreifen und nachdem sie bereits vor dem Noviziat ihr Lehramtsstudium abgeschlossen hatte, unterrichten. Zusätzlich widmet sie sich ihrem Theologiestudium, das sie ebenfalls demnächst abschließen wird.
Von einer großen Freude sprach auch der Pfarrer der Pfarre Altsimmering, Christian Maresch, weil dieses Fest in seiner Pfarrkirche stattfindet. "Die Verbindung zu den Schwestern ist mir als Pfarrer wichtig und so freut es mich, dass wieder eine junge Frau in den Orden eingetreten ist, die uns auch in der Pfarre schon gut bekannt ist", so Pfarrer Maresch.
In ihren Schlussworten nach dem Festgottesdienst bedankte sich Sr. Jana Maria und bat gleichzeitig alle, sie weiter im Gebet zu begleiten. Bei der abschließenden Agape nahm Sr. Jana viele Glück- und Segenswünsche entgegen.
Die gesamte Feier kann auf dem Youtube-Kanal der Schwestern von der schmerzhaften Mutter nachgesehen werden.