Das Evangelienbuch erhält Michael Niemeck und seine fünf Weihekollegen am Samstag, 9. November 2024 von Kardinal Christoph Schönborn überreicht. Das Begleitwort, das der Erzbischof dabei spricht erinnert den neugeweihten Diakon daran, dass sein ganzer Dienst und Sein als Diakon vom Evangelium durchdrungen ist. Zuvor hat jeder der sechs Weihekandidaten seine Bereitschaft bekundet, den Dienst des Diakons in seiner Heimatgemeinde zu übernehmen. Diese Bereitschaft setzt bei ständigen Diakonen im deutschsprachigen Raum die Bereitschaftserklärung der Frauen verheirateter Weihekandidaten voraus. "Bevor die Kandidaten dem Bischof Ehrfurcht und Gehorsam versprechen, erklären die Frauen ihre Bereitschaft, ihre Männer im diakonalen Dienst zu unterstützen. Hier wird in der Weiheliturgie deutlich, was im Vorfeld Voraussetzung zur Weihezulassung ist: Die Ehefrau muss ihr Einverständnis zur Diakonenweihe ihres Mannes geben", erklärt der Liturgiereferent der Diözese Würzburg, Stephan Steger, auf der Website des Schweizer liturgischen Institutes.
"Manchmal im Leben muss einfach nur der richtige Mensch zur richtigen Zeit die richtige Frage stellen", so beschreibt Michael Niemeck den Beginn seiner Berufungsgeschichte. Dabei war es keine einfache Einbahnstraße, wie er und seine Frau Susanne bei einem Glaubensabend im Februar 2024 in der Pfarre Altsimmering erzählt haben: "Wir haben damals ganz bewusst eben keine Entscheidung gefällt, sondern uns einmal gemeinsam auf den Weg gemacht. Ein Weg, der uns in den letzten Jahren sehr viele spannende, herausfordernde, tiefgehende und schöne Erfahrungen beschert hat. Und ich möchte mir diese Einstellung auf 'den letzten Metern' auch noch bewahren - die Entscheidung fällt erst am 9. November! Und es wird eine Entscheidung sein, die dann vier Jahre lang sowohl in unserer Familie als auch in unserer Ausbildungsgruppe gereift ist", beschreibt Michael Niemeck.
Als Diakon stehen viele Aufgaben zur Option, beginnend bei liturgischen Agenden wie Taufen, Assistenz bei Trauungen und der Leitung von Gottesdiensten. Der Schwerpunkt diakonischer Arbeit ist aber der Dienst an den Armen und Benachteiligten der Gesellschaft. Hier liegen den Diakonen besonders die körperlich, seelisch, geistig und sozial Bedürftigen am Herzen. Deshalb gelten sie als das „soziale Gewissen“ der Kirche. Auch auf Michael Niemeck warten unterschiedliche Aufgaben: "Ich bin bereits in regem Austausch mit den Pfarrteam, und übernehme auch jetzt schon die eine oder andere Aufgabe. Und ganz im Sinne des Dienens werde ich mich weiterhin davon leiten lassen, wo ich gebraucht werde", zeigt er sich offen für seinen Dienst in der Pfarre Altsimmering.
Sich selbst zu einer Sache zu verpflichten sei in der heutigen Zeit nicht der Normalfall, weiß Michael Niemeck: "Die vielen Mitarbeiter, mit denen wir in der Pfarre Altsimmering gesegnet sind, sind wirklich etwas Außergewöhnliches! Dazu habe ich das Gefühl, dass der persönliche Glaube immer mehr ins Private 'verdrängt' wird, und Religion in der Öffentlichkeit unerwünscht ist. So gesehen ist meine Weihe in zweifacher Hinsicht - es ist ja nicht nur ein sehr starkes öffentliches Bekenntnis sondern auch ein lebenslanges Versprechen - fast schon anachronistisch. Und auf dieses starke Zeichen freue ich mich ehrlich gesagt schon ein wenig", so der Diakonkandidat.
Und er fügt noch extra die Einladung zur Diakonenweihe am Samstag, 9. November 2024 um 15 Uhr im Stephansdom an die gesamte Pfarrgemeinde in Altsimmering an.
Die offizielle Amtseinführung in der Pfarre Altsimmering findet am Christkönigssonntag statt. Bereits in der Vorabendmesse um 18 Uhr wird Michael Niemeck in St. Laurenz als Diakon vorgestellt und am Sonntag um 10 Uhr in St. Josef findet die erste Messe mit dem neugeweihten Diakon Michael Niemeck statt. Gleichzeitig feiert die Pfarre einen Dankgottesdienst anlässlich des 70. Geburtstages von Diakon Franz Schramml.