Die heutigen Herausforderungen mit Flüchtlingen bringen die Gesellschaft an eine Grenze, aber die Anfrage gilt besonders uns Christen, predigte Dechant und Pfarrer Christian Maresch am Sonntag, 13. September 2015, in der Pfarrkirche Altsimmering.
"Wenn wir eine Antwort auf die Frage suchen, wie wir als Christen mit Flüchtlingen umgehen sollen, finden wir die Antwort in der Bibel, im Jakobusbrief. Der spricht da eine eindeutige Sprache und zwar die Sprache Jesu selber", so der Simmeringer Pfarrer. Da heißt es: wenn einer einen Hungernden Bruder oder eine frierende Schwester mit frommen Worten abspeist, anstatt konkret zu helfen mit Brot und Kleidung - was nützt das? "Das ist dann ein toter Glaube", so Maresch: "Auch der Apostel Paulus betont in seinen Briefen immer wieder, dass der Glaube in der Liebe wirksam sein muss, und das ist es auch, was Jakobus in der Lesung gemeint hat. Die Liebe nicht als bloße Gefühlsregung, sondern als konkrete Nächstenliebe ist es der Nachweis des christlichen Glaubens".
Papst Franziskus habe oft schon auf diese Stelle aus dem Jakobusbrief hingewiesen, sagte der Pfarrer, der sich sehr wohl bewusst ist, dass es eine große Herausforderung sei, wenn plötzlich tausende Menschen aus einer anderen Kultur, aus anderen Ländern vor der Tür stehen. Trotzdem sei das Christsein gefragt im Umgang, denn gerade jetzt zeige sich, was der eigene Glaube, der Glaube einer konkreten Pfarrgemeinde wert sei. Auch die Pfarre Altsimmering überlege, wie und wo sie zumindest eine Flüchtlingsfamilie unterbringen könne. "Erst dann, wenn wir nach dem Text des Jakobusbriefes handeln, nämlich den Flüchtlingen geben, was sie zum Leben brauchen, dann handeln wir als Christen", so Pfarrer Maresch.
Aber er habe das alles nicht aus eigenem gesagt, sondern "all das, was ich da heute gesagt habe, stammt aus der Bibel, dem Buch auf dem unser ganzer christlicher Glaube basiert. Ich habe da überhaupt nichts Neues gesagt", so der Altsimmeringer Pfarrer.